Im Projektunterricht an der Technikerschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Kaufbeuren erstellten die Studierenden Hygienepläne für Kinderkrippe und Kita – und schulten damit die Mitarbeiterinnen.

Reinigungstechnologie, Wäscheversorgung, Ernährung und Verpflegung, Hausgartenbau, Unternehmensführung, Qualitätsmanagement, Hygienemanagement – das sind die sieben Profilfächer, die den Unterrichtsalltag an der Technikerschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Kaufbeuren prägen (s. Porträt in B&B 2/2021). Daran orientiert sich auch der Projektunterricht, der als fester Bestandteil im Portfolio der im Grünen Zentrum in Kaufbeuren beheimateten Bildungseinrichtung verankert ist.

Hygienemanagement

Zwei interessante Schulprojekte aus dem Profilfach "Hygienemanagement" hat Inge Habel, die als Fachlehrerin für Haus-wirtschaft an der Technikerschule in Kaufbeuren unterrichtet, mit ihren Studierenden durchgeführt. Die angehenden Technikerinnen für Ernährungs- und Versorgungsmanagement erstellten einen Hygieneplan für eine Kinderkrippe – eine Einrichtung, in der unter Dreijährige betreut werden. Im Jahr darauf hatte eine Projektgruppe die Aufgabe, einen Hygieneplan für eine Kindertagesstätte (Kita) mit Kindern ab drei Jahren zu erarbeiten.

Ein Hygieneplan hat das Ziel, Infektionserkrankungen vorzubeugen. Dazu enthält er schriftlich niedergelegte Verfahrensweisen zur Einhaltung und Gewährleistung bestimmter Hygienestandards sowie die schriftliche Dokumentation durchgeführter Maßnahmen. Ein Hygieneplan ist für Gemeinschaftseinrichtungen, zu denen auch Kitas und Kinderkrippen zählen, Pflicht. Die gesetzlichen Vorgaben liefert der Rahmenhygieneplan des jeweiligen Bundeslandes. Im Hygieneplan der betreffenden Einrichtung müssen diese allgemein gehaltenen Vorgaben auf die konkrete Situation vor Ort zugeschnitten werden.

Hilfe für den Träger

Wie ist es zu diesem Schulprojekt gekommen? "Ich wohne in Biessenhofen, einer rund 4.000 Einwohner zählenden Gemeinde zwischen Kaufbeuren und Marktoberdorf, und habe von der dortigen Kita-Leitung erfahren, dass Bedarf an einem solchen Hygieneplan besteht", fasst Inge Habel, die die beiden Projekte gemeinsam mit ihrer Kollegin Margit Fieger geleitet hat, die Hintergründe zusammen und erklärt: "Kindergärten, die sich in Trägerschaft großer Organisationen wie zum Beispiel der Arbeiterwohlfahrt oder der Caritas befinden, erhalten ihre Hygienepläne in aller Regel von der entsprechenden Träger-Organisation. Kleine Kitas müssen sich dagegen selbst darum kümmern, wie sie zu einem Hygieneplan kommen." Dies war auch bei der Kinderkrippe "Riesenmax" und der Kita "Miteinander" der Fall, die sich beide in Trägerschaft der Ortsgemeinde Biessenhofen befinden. Die Aufgabe, den erforderlichen Hygieneplan zu erstellen, übernahmen die beiden Projektklassen der Technikerschule Kaufbeuren, denen jeweils rund 15 Studierende angehörten, für die örtlichen Einrichtungen. Der zeitliche Rahmen umfasste zehn Wochen, in denen jeweils ein Nachmittag der Projektarbeit gewidmet war.

"Nachdem meine Kollegin Margit Fieger und ich bereits zu Vorgesprächen in der Kinderkrippe beziehungsweise in der Kita gewesen waren, sind wir noch einmal gemeinsam mit den Studierenden dorthin gegangen, um eine Bestandsaufnahme zu machen", berichtet Inge Habel und veranschaulicht dies an einem kleinen Beispiel: "Unter anderem haben wir überprüft, ob die Küchengerätschaften den hygienischen Anforderungen entsprachen oder ob es erforderlich war, sie auszuwechseln." Nachdem sie sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht hatten, erarbeiteten die angehenden Technikerinnen für Ernährungs- und Versorgungsmanagement im Unterricht ein Hygieneplan-Konzept in Gruppenarbeit…

Weitere Informationen:

Eine ausführliche Beschreibung des Schulprojektes finden Sie in der Ausgabe 4-2021 von B&B Agrar.