Fachagrarwirte und Fachagrarwirtinnen sind gesuchte Fachkräfte für Spezialaufgaben. Sie können sich für verschiedene Bereiche qualifizieren:

Baumpflege und Baumsanierung

Baumpfleger/Baumpflegerin ist ein Beruf mit Perspektive. Aufgaben der Fachagrarwirte und Fachagrarwirtinnen für Baumpflege und Baumsanierung sind:

  • Erläutern und Begründen baumpflegerischer Maßnahmen, Beratung,
  • Erfassen von Baumschäden, Erkennen der Schadursachen, Beurteilen der Sanierungswürdigkeit und -möglichkeit und Kalkulieren der Kosten,
  • Vorbereiten und Einrichten von Baustellen, Disponieren der für die Baumpflege und -sanierung benötigten Betriebsmittel, Maschinen und Geräte,
  • Organisieren des Arbeitsablaufes und Übertragen von Aufgaben auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
  • Durchführen der erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung sowie der erforderlichen Verkehrssicherung,
  • Durchführen von Pflege- und Sanierungsmaßnahmen am Baum und im Baumumfeld,
  • Abwickeln von Baustellen nach kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Sie arbeiten hauptsächlich für Garten- und Landschaftsbauunternehmen. Auch bei Grünflächenämtern sind sie beschäftigt.

Besamungswesen

Der Beruf der oder des Besamungsbeauftragten ist ein relativ junger Beruf. Erst durch die Einführung der künstlichen Besamung bei landwirtschaftlichen Nutztieren, Ende der 40er Jahre, ist dieser Beruf entstanden.

Wer in der Bundesrepublik Deutschland als Besamungsbeauftragter (BA) tätig werden will, muss mit Erfolg an einem Lehrgang zur oder zum Besamungsbeauftragten teilgenommen haben.

Die Ausbildung ist in der Verordnung über Lehrgänge nach dem Tierzuchtgesetz vom 15. Oktober 1992 geregelt.

Erneuerbare Energien - Biomasse

Fachagrarwirte und Fachagrarwirtinnen für erneuerbare Energien bzw. Biomasse betreiben und überwachen Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien wie Biogasanlagen, Biokraftstoffanlagen und Biomasseheizwerke.

Das Aufgabengebiet liegt hauptsächlich bei Betreibern von Biomasseheizkraftwerken oder Biogasanlagen. Darüber hinaus können sich auch im Maschinenbau geeignete Tätigkeitsfelder eröffnen, beispielsweise bei Anlagenbauern für Biogasanlagen.

Golfplatzpflege - Greenkeeper

Der Fortbildungslehrgang "Fachagrarwirt Golfplatzpflege - Greenkeeper" vermittelt die wesentlichen Aufgabenbereiche eines Greenkeepers. Voraussetzung für die Zulassung zur staatlichen Prüfung ist ein Abschluss in einem "grünen" Beruf, drei Jahre Berufserfahrung bzw. Meisterprüfung.

Es werden die Themen Grünflächenbau, Grünflächenpflege, Golfplatzpflege und Platzmanagement vermittelt. In der Theorie, aber vor allem in der Praxis, geben die Referenten vom einzelnen Samenkorn bis hin zu den unterschiedlichsten Pflegemaschinen ihr Wissen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiter.

Head-Greenkeeper

Fachagrarwirte und Fachagrarwirtinnen Golfplatzpflege – Greenkeeper mit drei Jahren Berufserfahrung sowie mindestens Handicap 36 können sich zum Fachagrarwirt oder zur Fachagrarwirtin Head-Greenkeeper qualifizieren. Diese derzeit höchste Qualifizierungsstufe im Greenkeeping befähigt zur Leitung und Organisation eines Golfplatzes.

Voraussetzung für die Qualifizierung ist die Teilnahme an modular aufgebauten Fortbildungslehrgängen.

In den Lehrgängen wird betriebswirtschaftliches Denken trainiert und insbesondere zu rechtlichen Aspekten und zum Versicherungswesen informiert.

Herdenmanagement

Die Aufgaben eines Fachagrarwirtes oder einer Fachagrarwirtin Herdenmanagement sind:

  • Tierbeobachtung hinsichtlich der Tiergesundheit im Zusammenhang mit Leistung, Haltung, Fütterung und Reproduktion,
  • Einhaltung von Hygienestandards zur Erhaltung der Tiergesundheit,
  • Erkennen ausgewählter Tiererkrankungen und Notfällen und Einleitung von Maßnahmen,
  • Ziehen von Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen von Befunden, Analysen und Schnelltests hinsichtlich der Tiergesundheit,
  • Durchführung des Dokumentations- und Informationsmanagements.

Landwirtschaftliche Direktvermarktung

Zum Erwerb des Abschlusses "Geprüfter Fachagrarwirt für landwirtschaftliche Direktvermarktung / Geprüfte Fachagrarwirtin für landwirtschaftliche Direktvermarktung" müssen Interessierte

  • eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem der anerkannten Ausbildungsberufe Landwirtin / Landwirt, Gärtnerin / Gärtner, Pferdefachwirtin / Pferdefachwirt, Forstwirtin / Forstwirt, Winzerin / Winzer, Tierwirtin / Tierwirt, Molkereifachfrau / Molkereifachmann oder Hauswirtschafterin / Hauswirtschafter und eine mindestens dreijährige Berufspraxis in einem der genannten Berufe nachweisen und
  • an einer Fortbildungsmaßnahme zum Erwerb des Abschlusses auf der Grundlage des vom Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt genehmigten verbindlichen Rahmenstoffplanes teilgenommen haben.

Naturkost / Naturwaren

Die Fortbildung umfasst die folgenden Inhalte, zu denen eine Prüfung abgelegt werden muss:

  • Überblick über die verschiedenen Formen der Landwirtschaft, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede,
  • Kenntnis der Vollwerternährung,
  • Planen und Vorbereiten von Arbeiten, Organisieren von Arbeitsabläufen, Disponieren der dafür notwendigen Betriebsmittel, Maschinen und Geräte,
  • Planen und Organisieren von Vermarktungswegen und -formen,
  • Führen von Kundengesprächen und Kundenbetreuung,
  • Übertagen von Aufgaben an Mitarbeiter und Überwachen der fachgerechten Ausführung,
  • Beherrschen der Maßnahmen des Verbraucher-, Umwelt und Arbeitsschutzes, der Lebensmittelhygiene, der Unfallverhütung und der Verkehrssicherung,
  • Durchführen der Maßnahmen nach geltendem Recht.

Rechnungswesen

Fachagrarwirte und Fachagrarwirtinnen Rechnungswesen können als Mitarbeitende einer landwirtschaftlichen Buchstelle oder einer Steuerberatungsgesellschaft tätig sein und landwirtschaftliche Betriebe bei der Erstellung der Buchführung und der Steuererklärungen betreuen.

Auf der Grundlage eines Berufsabschlusses als Landwirt / Landwirtin, Gärtner / Gärtnerin, Winzer / Winzerin oder Hauswirtschafter / Hauswirtschafterin (ländliche Hauswirtschaft), dem Besuch einer einjährigen Fachschule, zum Beispiel der Landwirtschaftsschule und einer entsprechenden dreijährigen Berufspraxis erfolgt die Fortbildung zum Fachagrarwirt und zur Fachagrarwirtin Rechnungswesen.

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